SHR-TECHNOLOGIE
Wellenlängen
Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Lichtquelle. Das IPL benutzt eine Xenon Lampe mit einem rel. breiten Lichtspektrum von ca. 400 - 1200nm. Mit sogenannten Cut-off Filtern (Bsp. 585nm, 680nm) werden die unteren Wellenlängen abgeschnitten und etwas der Anwendung angepasst. Der Laser sendet ein sogenanntes monochromatisches Licht, d.h. ein Licht mit einer Wellenlänge, nämlich 808 nm, das ist Nahe dem Infrarotbereich. Laser bedeutet eine Lichtquelle, welche durch äussere Stimulation eines Materials erzeugt wird. Je nach Material wird eine charakteristische Wellenlänge erzeugt. Laser ist die Abkürzung für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation.
Auswirkungen auf der Haut
Die Xeneon Lampe blitzt mit einem breiten Spektrum. Der Laser mit einer einzigen Wellenlänge. Nun was heisst das? Die haut besteht aus hauptsächlich 3 Chromophoren (Stoffe, welche Licht in Wärme umwandeln, Licht absorbieren), Hämoglobin (Blut), Wasser und Melanin. Das Blut wird am meisten erwärmt bei der Wellenlänge 540 und 580 und nimmt dann ab, das Wasser beginnt sich ab ca. 800nm zu erwärmen mit steil ansteigender Kurve, das Melanin nimmt ab 300nm kontinuierlich ab mit einer leicht absenkenden Kurve. Was bedeutet das: mit dem IPL erwärmen wir neben dem Melanin auch das Blut und das Wasser rel. stark auf, diese Eigenschaft gibt dann auch die Grenze der Energie vor, ansonsten Verbrennungen entstehen können. Nun kann es mit dem IPL eben sein, dass wir nicht genügend Energie auf das Melanin bringen, weil sonst die Gefahr der Verbrennung entsteht, oder das Gerär schlicht die Energie nicht aufbringt, beides ist möglich. Das heisst, die Haarwurzel wird nicht zuverlässig zerstört. Weil die Xenonlampe auch im unteren Bereich arbeitet wo das Blut sehr gut anspricht, ist das IPL auch geeignet zur Behandlung von vaskulären Läsionen, was mit dem Laser nicht möglich ist. Anders beim Laser, bei der Wellenlänge von 808nm (dem sogenannten Gold Standard) wird das Melanin immer noch sehr stark erwärmt, das Blut kaum mehr und das Wasser beginnt erst ab dieser Wellenlänge das Licht zu absorbieren. Man kann also mit viel mehr Energie auf das Zielchromophor Melanin einwirken, ohne das umliegende Gewebe, sprich Blut und Wasser, zu schädigen. Das macht den Laser so wirksam gegen die unerwünschten Haare.
Unterschiedliche Behandlungsmethoden
Währendem die IPL Systeme die Haarwurzeln kurzzeitig (ca. 10 ms) auf ca. 75 grad Celsius bringen müssen, um diese zu verbrennen, arbeitet der Laser im Bereich von 45 Grad Celsius während ca. 1 Sekunde und verbrennt nicht die Haarwurzel, sondern zerstört zuverlässig die Eiweissverbindungen der Haarwurzel, also deren Existenz. Dies macht es möglich auch graue und weisse Haare mit guten Erfolgschancen zu behandeln. Während mit dem IPL, mit hoffentlich den richtigen Voreinstellungen, geblitzt wird, fährt man mit dem Laser langsam ein Quadrat von ca. 10 auf 10 cm ab, bis der Kunde ein Zupfen spürt. Das ist das Indiz, das es wirkt. Es ist also ein viel sanfterer Vorgang als beim IPL. Verbrennungen sind somit ausgeschlossen. Auch für den Kunden ist die Behandlung viel angenehmer.